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Pressemitteilung |

Mit Prävention Zahl gesunder Jahre erhöhen – Pflegebedürftigkeit vermeiden und verzögern

Bei einem Treffen der Vorstandsvorsitzenden des Medizinischen Dienstes Bayern, Prof. Dr. Claudia Wöhler, und der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner (CSU) stand das Thema Prävention im Mittelpunkt. Beide betonten die Notwendigkeit einer zielgerichteten Gesundheitsförderung und Präventionsarbeit.

Das Pflegesystem steht vor enormen Herausforderungen. Zum einen werden die Menschen immer älter. Damit steigt das Risiko der Pflegebedürftigkeit. Zum anderen steckt Deutschland mitten im demografischen Wandel. Die Zahl der älteren Menschen steigt. Oft lässt sich Pflegebedürftigkeit durch präventive Maßnahmen herauszögern oder sogar vermeiden. Eine aktuelle Studie der Stiftung ZQP kam zu dem Ergebnis, dass rund 80 Prozent der älteren Menschen, die zu Hause leben, mit Barrieren zu kämpfen haben. Ungünstige Wohnbedingungen erhöhen das Risiko für Pflegebedürftigkeit – etwa durch Stürze.

Dazu Prof. Dr. Claudia Wöhler: „Mit wirksamen Präventionskonzepten können wir dafür sorgen, dass die Zahl der gesunden Lebensjahre steigt. Das heißt, wir brauchen mehr Anstrengungen hin zur Gesundheitsvorsorge. Die Vermittlung von besseren Gesundheits- und Selbstkompetenzen ist uns ein großes Anliegen. Wir wissen, dass körperliche Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, geistige Aktivität und soziale Teilhabe zum Erhalt der Selbstständigkeit beitragen. Unsere qualifizierten Pflegegutachterinnen und Pflegegutachter können bei ihren Hausbesuchen und im Gespräch mit den Pflegebedürftigen Präventionsbedarfe erkennen und direkt geeignete Maßnahmen ergreifen. Sie können Präventions- und Reha-Maßnahmen empfehlen. Darüber hinaus können sie eine Vielzahl an Hilfsmitteln wie einen Gehstock, Duschhocker oder Rollator selbstständig verordnen, um Barrieren im häuslichen Umfeld zu abzubauen.“

Der Medizinische Dienst Bayern leistet auch im Rahmen von Veranstaltungen wie ‚Medizinischer Dienst im Dialog‘ Unterstützung. „Zudem verfügen wir über ein umfassendes Beratungsangebot. Wir betreiben im Auftrag der Pflegekassen den Pflegeservice Bayern (0800/772-1111), wo hoch qualifizierte und praxiserfahrene Pflegefachkräfte für die Anrufer ein Lotse im System der pflegerischen Versorgung sind. Wer Rat und Hilfe sucht, kann sich auch jederzeit über das Servicetelefon Pflege an den Medizinischen Dienst Bayern wenden (089/159060-5555). Wir bieten eine umfassende Beratung für Pflegebedürftige und Angehörige. Je früher eine Beratung stattfindet, desto schneller können Betroffene optimal versorgt werden“, so Wöhler weiter.

Dazu Emmi Zeulner (CSU), Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Gesundheitsausschusses: „Die Prävention ist einer der zentralen Schlüssel, um bei Jung und Alt Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder ihren Eintritt zu verzögern. Wenn es um ein Leben mit und die Versorgung bei Pflegebedürftigkeit geht, wollen und sollen die Menschen so lange wie möglich eigenständig, eigenverantwortlich und vor allem gesund in ihrer gewohnten Umgebung leben können. Dafür brauchen wir integrierte Konzepte, die alle Versorgungsbereiche einbeziehen und Sektoren überwinden.

Es geht zum einen um ein gutes Case- und Care Management mit flächendeckenden Beratungsstrukturen und Pflegestützpunkten. Vor Ort braucht es ein Quartiers- oder Dorfmanagement und aufsuchende Beratung zu Hause. So können Risiken rechtzeitig identifiziert, Bedarfe erkannt und einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes vorgebeugt werden. Und es braucht alltagstaugliche Unterstützung von Wohnumfeld verbessernden Maßnahmen bis zu Schulungen für die informell Pflegenden. Denn das sind die auch von Frau Prof. Dr. Wöhler schon angesprochenen Maßnahmen, die ganz konkret im Alltag daheim bei den Menschen ankommen“, so die Gesundheitsexpertin.

„Es muss uns darum gehen, die Prävention in allen Lebenswelten der Menschen zu platzieren und zu stärken. Das heißt für mich aber auch, dass wir dabei nicht nur bei den älteren Menschen ansetzen dürfen, sondern auch gerade unseren Kindern schon früh gute Resilienz-Strategien mit an die Hand geben müssen. Dabei kann zum Beispiel die Einführung einer Schulgesundheitsfachkraft eine wichtige Rolle spielen. Daneben gilt es auch die zu stärken, die die Pflegeleistungen erbringen: die pflegenden Angehörigen und die Pflegekräfte selbst. Auch sie gilt es zu pflegen und durch auf sie abgestimmte Präventionsangebote in ihrer wertvollen Arbeit zu unterstützen.“ Hierzu hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch ein umfassendes Positionspapier verabschiedet.

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